Naturschutz ums Haus

 

Für immer mehr Menschen nimmt der Umwelt- und Naturschutz heute einen wichtigen Stellenwert ein. Das Umweltbewusstsein ist groß, doch müssen wir häufig erkennen, dass Umweltbewusstsein und umweltbewusstes Handeln zwei sehr verschiedene Dinge sind.

 

Durch unser Handeln im Alltag, durch Phantasiemangel und Gedankenlosigkeit, tragen wir oft selbst zur Verarmung und Zerstörung von Natur und Umwelt bei. Gemessen an den globalen Umweltproblemen erscheinen die von uns selbst verursachten Eingriffe zwar klein, aber auch die vielen vermeintlich kleinen Eingriffe sind es, die Tiere und Pflanzen in unserer nächsten Umgebung ihrer Lebensräume berauben und unsere Umwelt veröden lassen.

 

Wir haben die Natur weitgehend aus unseren Siedlungen und Städten vertrieben. Wer durch die Straßen unserer Städte wandert, findet jede Menge Asphalt und Beton, Aluminium und Glas, aber viel zu wenig Grün. Die Folgen sind mehr Lärm und schlechte Luft, weniger Lebensqualität und Entfremdung von der Natur. Wir versiegeln unsere Böden auch noch dort, wo es nicht notwendig ist. Wo etwas Grün noch geduldet wird, fristet es häufig ein kümmerliches Dasein in Kübeln und Eimern.

 

In unseren Gärten haben monotoner Einheitsrasen, sterile Jägerzäune und exotische Koniferen ihren Siegeszug angetreten und heimische Obstbäume und Sträucher, Wildhecken und Blumenwiesen verdrängt. Wer das Moos im Zierrasen und die Ameisen auf dem Gehweg mit hoch wirksamen Giften verdrängt und aus falschverstandenem Ordnungssinn jedes unerwünschte Kraut und jedes lästige Insekt aus seinem Garten vertreibt, darf sich nicht wundern, wenn die berüchtigten “Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten” immer länger werden.

 

Wir wollen und können unsere Städte und Dörfer nicht in Wälder und Wiesen zurückverwandeln. Aber wir sollten die Natur wieder in Stadt und Haus, in Hof und Garten zurückholen, wo immer es geht. Wenn wir Balkone und Dächer bepflanzen, Hauswände beranken und Platz schaffen für mehr Natur in Höfen und Vorgärten, an Straßen, auf Plätzen und in Schulhöfen, dann wird das Gesicht unserer Städte nicht nur grüner, sondern auch menschlicher. In unserem engeren Lebensbereich soll sich natürliche und lebendige Vielfalt entwickeln. Denn über 13 Millionen Hausgärten bergen noch ungeahnte Möglichkeiten für den Natur- und Artenschutz.

 

*entnommen aus: “Naturschutz beginnt vor der Haustür!”, Umweltbundesamt Berlin

Mit der Broschüre “Naturschutz ums Haus” (PDF zum Download, s. u.) möchte der NABU Ihnen die Möglichkeiten des gelebten Umweltbewusstseins in der eigenen Umgebung näher bringen. Informieren Sie sich über Gartenteiche, Trockenmauern, heimische Gehölze, begrünte Fassaden, Sommerblumen und Stauden. Lernen Sie Nisthilfen für Vögel und Wildbienen zu bauen, schaffen Sie Sommerquartiere für Fledermäuse an Hauswänden und Überwinterungshilfen für Igel im Garten.

Sie werden sehen, Ihre Mühe lohnt sich und schafft ein schönes, natürliches, lebendiges Umfeld ums Haus.

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